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Rheinbach braucht keine Gesamtschule!


Die Hattie-Studie

In den vergangenen Wochen hat eine Bildungsstudie des neuseeländischen Bildungsforschers John Hattie für Furore gesorgt. Unter dem Gesichtspunkt, welche Voraussetzungen für den Lernerfolg von Schülern am wirksamsten sind, hat er 800 Bildungsstudien der letzten 30 Jahre ausgewertet. Er kommt zu dem Schluss, dass nicht Strukturreformen und Methodenmodernisierung den Ausschlag für bessere Lernleistungen geben, sondern dass es in erster Linie auf die Kompetenz des einzelnen Lehrers ankommt.

Im Kasten rechts erscheint John Hatties Rangfolge der "Effektstärken", die ich der Kolumne "auf ein wort" von Heinz-Peter Meidinger in der Zeitschrift "Profil", 1-2/2013, S.3, entnommen habe.

Meidinger schließt seine Kolumne mit folgenden Worten:

"Dass sich gerade das Gymnasium in Deutschland (weitgehend und noch) am wenigsten von einer erfolgreichen Didaktik und Methodik verabschiedet hat, die auf herausfordernde Ziele und hohe Leistungsansprüche setzt und die bei aller notwendigen Methodenvielfalt sich nicht dem Verdikt der direkten Instruktion angeschlossen hat, hat mit Sicherheit zu seiner überzeugenden Leistungs- und Lernerfolgsbilanz erheblich beigetragen.

Längeres gemeinsames Lernen, schwächere Schüler lernen von stärkeren, Lehrer als bloßer Lernbegleiter, Hattie entlarvt diese Schlagworte als das, was sie sind: bloße Leerformeln ohne messbare positive Wirkung."





« Was schadet dem Lernerfolg am meisten: Umzüge von Eltern, hoher Fernsehkonsum, alleinerziehende Eltern und die (in den USA besonders langen) Sommerferien.

Was hilft nicht, hat also keinerlei positiven Effekt: offener Unterricht, jahrgangsübergreifender Unterricht, autonomes bzw. webbasiertes Lernen.

Was hilft ein wenig: Teaching to the test, individualisiertes Lernen, Reduzierung der Klassenstärke und Hausaufgaben (kleiner Effekt in der Grundschule, deutlich größerer Effekt bei älteren Schülern), Lehrerfortbildung.

Was hilft erkennbar: Zusatzangebote für Leistungsstarke, vorschulische Fördermaßnahmen, Kleingruppenlernen (weniger als zwölf), herausfordernde Ziele setzen, direkte Instruktion (Frontalunterricht), gutes Classroom-Management, Arbeit mit Lösungsbeispielen.

Und was hilft am meisten: Leseförderung, Klarheit der Instruktion und eine gute Feedback-Kultur. »




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